XLVIII ZUR VOLKSKUNDE. Religionen:gibt
es
10
Millionen
in
Birma,
über
2
Millionen
in
Ceylon
und
etwa
400000
auf
dem
vorderindischen
Distrikten
am
Himâlaya.
Neuerdings
hat
sich
herausgestellt,
daß
der
Buddhismus
in
Vorderindien
nicht
so
vollständig
vernichtet
worden
ist,
als
man
bisher
annahm,
sondern
daß
er
in
Bengalen
in
entstellter
und
versteckter
Gestalt
bei
den
niedrigen
Volksklassen
noch
ziemlich
verbreitet
ist.
In
mehreren
buddhistischen
wie
Japan,
Birma
und
Ceylon
bemüht
man
sich
jetzt,
nicht
ohne
Erfolg,
den
Buddhismus
in
seinem
Heimatlande
wieder
zur
Geltung
zu
bringen.
Die
dem
Buddhismus
nahe
verwandte
Religion
der
Dschainas
10295000
als
Animisten
man
in
der
Religionsgeschichte
die
primitive
Form
der
Religion,
in
der
nicht
Götter
sondern
Geister
verehrt
werden,
die
entweder
als
frei
umherschwebend
oder
in
einem
Gegenstande
wohnend
ge-
dacht
werden.
Wenn
der
Zensus
eine
bestimmte
Zahl
für
die
An-
hänger
mißverständlichen
Auffassung
führen;
denn
animistische
vorstellungen
sind
in
Indien
auch
bei
den
Bekennern
Religionen,
namentlich
unter
den
niederen
Volksschichten
ordentlich
weit
verbreitet.
Man
hat
bei
der
Volkszählung
nur
die-
jenigen
rohen
Volksstämme
Glauben
huldigen,
ohne
sich
zu
einer
der
großen
Religionsgemein-
schaften
und
seinem
Kastenwesen
nichts
wissen.
Die
indische
Religion,
deren
Quellen
die
alten
Sammlungen,
hauptsächlich
Rigveda
und
Atharvaveda,
sind.
Über
die
ältesten
Wohnsitze
der
arischen
Ufern
des
Indus
und
im
Pandschâb;
aber
die
Zeit
läßt
sich
nur
annähernd
schätzen.
H.
Jacobi
und
ein
gelehrter
Inder
Tilak,
haben
gleichzeitig
und
unabhängig
von
einander
aus
astro-
nomischen
Gründen
für
die
Kulturperiode,
die
uns
in
den
Liedern
des
Rigveda
entgegentritt,
die
Zeit
von
etwa
4500
(4000)
bis
2500
vor
Chr.
herausgerechnet
und
die
Abfassung
der
Lieder
in
die
zweite
Hälfte
dieser
Periode
verlegt.
Diese
Zeitangabe
ist
durch-
aus
wahrscheinlich,
wenn
sich
auch
namhafte
Fachgelehrte
gegen
und
für
die
ältere
Datierung
(1500-1200
vor
Chr.)
aus-
gesprochen
haben.
Der
Rigveda,
dessen
Lieder
größtenteils
von
Priestern
sächlich
die
höheren
religiösen
Vorstellungen,
der
Atharvaveda
mit
seinen
Zauber-
und
Beschwörungsliedern
die
niederen
volks-
tümlichen
Anschauungen,
die
in
dem
Glauben
an
eine
Unzahl
von
Dämonen
und
in
der
Angst
vor
ihren
schädlichen
Einflüssen
wur-
zeln.
Die
meisten
der
im
Rigveda
angerufenen
Götter
sind
per-
sonifizierte
Naturkräfte,
namentlich
Licht-
und
Lufterscheinungen;